Am liebsten schlage ich Maschen mit dem italienischen Maschenanschlag an, ganz besonders, wenn es sich um sehr sichtbare Kanten handelt, wie zum Beispiel bei Mützen. Das habe ich bereits in meinen Artikeln Wie Du einen schönen Mützenrand strickst, Teil 1 sowie Teil 2 beschrieben. Diese Methode sieht einfach schön aus, und man hat sofort ein 1x1 Rippenmuster angelegt. Was aber, wenn man gar nicht 1x1, sondern z.B. 2x2 Rippenmuster haben will, also *2 re, 2 li*?
Mein Artikel darüber, wie man von 1 rechts 1 links zu einem 2 rechts 2 links Rippenmuster kommt, ohne hässlich Absatze am Übergang zu haben, gehört mit zu den am meisten gelesenen Artikeln, obwohl er schon etwas älter ist. Das freut mich natürlich enorm.
Neulich erreicht mich über die Kommentarfunktion unter diesem Artikel die Frage, wie man denn von 1 re 1 li zu 3 re 3 li kommen würde. Das ist super, immer her mit den Fragen, so weiß ich, was Euch interessiert!
Ich persönlich finde es am schönsten, wenn möglichst wenige rechte Maschenstreifen unterbrochen werden, denn die stehen am prominentesten hervor. Das gilt ganz besonders für rechts verschränkte, also verdreht abgestrickte Maschen. Linke Maschen finde ich nicht ganz so wichtig, auch wenn es natürlich am schönsten ist, wenn es gar keine Unterbrechungen gibt.
Wenn man also von 1 re 1 li zu 3 re 3 li kommen will, hat man verschiedene Möglichkeiten, die ich Euch heute vorstellen werde.
Die brute force Variante: Einfach wechseln
Da das Hauptaugenmerk auf den rechten Maschen liegt, kann man bei 1 re, 1 li einfach wechseln, und zwar so:

Das ist zwar nicht unbedingt elegant, kann aber bei bestimmten Garnen völlig ausreichend sein, z.B. wenn diese sehr flauschig sind, oder bei dünnem Garn, bei dem der Anschlagsrand sehr kurz ist und man es nicht sieht.
Die symmetrische Variante
Diese Methode sieht auch bei dickerem Garn gut aus. Sie funktioniert ähnlich wie beim Wechsel von 1 re, 1 li auf 2 re, 2 li.
Ihr erinnert Euch, dort verkreuzt ihr immer Maschen so, dass anschließend rechts neben rechts und links neben links liegt:

Bei 3 re 3 li macht ihr das nun beidseitig eines Streifens rechter Maschen und symmetrisch. Damit meine ich dass ihr die rechte Masche einmal nach rechts, einmal nach links verkreuzt. So:

Und schon seid ihr am Ziel! Die Maschenzahl muss durch 3 bzw. 6 teilbar sein.

Die schräge Variante
Dies funktioniert ähnlich wie die symmetrische Variante, jedoch nicht beidseitig. Also so:

Geht natürlich auch andersrum:


Ich finde diese Methode bei dickem Garn wie hier gezeigt nicht überzeugend, es sieht etwas unordentlich aus. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass das bei verschränkten rechten Maschen und dünnerem Garn interessant sein könnte. Dann würde ich auch ggf. mehr Reihen zwischen den Verkreuzungen stricken. Ähnlich wie hier bei dieser Mütze. Wenn das nachfolgende Muster ein Zopfmuster ist, könnte es interessant sein, den Übergang so zu gestalten, und zwar in die gleiche Richtung wie der spätere Zopf. Hmmm das muss ich mal ausprobieren....
Viele Grüße,
Eure Anne Sophie
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