Hallo Ihr Lieben, es war ja zuletzt etwas still hier, leider bin ich kurzfristig krank geworden. So langsam komme ich wieder etwas auf die Beine, und ein bisschen Plaudern tut mir gut. Daher gibt es von mir einen Artikel, den ich schon länger in Arbeit habe, und ausnahmsweise auch ohne Fotos. Ich hoffe, Ihr seht es mir nach, ich werde die Fotos dazu noch nachliefern.
Techniken für Bündchen stricken
Einer meiner beliebtesten Artikel ist gleichzeitig einer meiner ältesten Artikel, Darin beschreibe ich, wie ich einen schönen Mützenrand stricke. Ihr findet den Artikel hier. Da so viele von Euch den Artikel gelesen habe, teile ich heute weitere Methoden für ein schönes Ergebnis.
Die richtige Weite berechnen
Nichts finde ich bei Mützen schlimmer, als wenn sie rutschen. Mützen aller Art, egal ob gekauft oder selber gestrickt, neigen mit der Zeit zum Ausleiern, das ist einfach der Tatsache geschuldet, dass Wolle dehnbar ist.
Weil dem so ist, stricke ich Bündchen bei Mützen eher enger, weil sie sowieso nachgeben. Um die richtige Maschenzahl zu berechnen, wird für Mützen ja oft die folgende Methode empfohlen (mit der ich allerdings nicht zufrieden bin):
Eine Maschenprobe im Rippenmuster (z.B. 1 re, 1 li) stricken und die Anzahl an Maschen auf 10 cm zählen, und zwar einmal im ungedehnten und einmal im stark gedehnten Zustand. Dann berechnet man den Mittelwert, d.h. (Maschenzahl gedehnt + Maschenzahl gedehnt)/2.
Ich finde allerdings, dass die Mützen dann zu locker werden. Ich wende daher folgende Technik an, die ich der Schneiderei entlehnt habe:
Die Maschenprobe stark dehnen und messen. Darauf basierend die Maschenanzahl berechnen. Beispiel: Wenn ihr 18 Maschen auf 10 cm zählt, dann bekommt ihr für einen Kopfumfang 99 Maschen. Da ihr eine gerade Zahl braucht, rundet ihr auf 100 Maschen auf. Nun addiert ihr etwa 10% dieser Zahl hinzu, für die Bequemlichkeit, denn allzu fest soll die Mütze ja auch nicht sitzen.
100 Maschen + 100 * 10% = 110 Maschen.
Die richtige Nadelstärke wählen
Grundsätzlich finde ich es besser, Mützen enger zu stricken. Nicht leiern sie dann deutlich weniger aus, sie werden auch wärmer. (Dies gilt allerdings nur für Mützen, die enger sitzen und wenig "fluide" fallen sollen).
Zusätzlich dazu stricke ich Bündchen immer mit kleineren Nadeln, damit es nicht so leicht ausleiert und schön glatt bleibt. Wenn man es perfekt machen will, arbeitet man die Mütze daher mit drei Nadelstärken:
Beispiel: Die Wolle für die Mütze verlangt nach Nadeln der Stärke 3-4 mm. Dann nehme ich 3 mm für die Krone. Für das Bündchen nehme ich dann 2,5 mm und für den Italienischen Anschlag 2 mm.
Das müsst ihr am besten ausprobieren, da das auch davon abhängt, wie fest ihr strickt, welches Muster die Mütze bekommen soll, und nicht zuletzt wie Eure Tragegewohnheiten sind. Man kann natürlich auch nur eine halbe Maschenzahl runtergehen, also in diesem Beispiel 3,5 mm - 3 mm - 2,5mm.
Übergang Rippenbündchen zu Krone schön gestalten
Meistens sieht es schöner aus, wenn das Bündchen aus weniger Maschen besteht als die Mütze selber. Das ist bei Pullovern noch wichtiger als bei Mützen, damit sich das Bündchen nicht unschön nach innen legt. Aber auch bei Mützen mit Mustern ist dies eine gute Idee. Bei Mützen mit glatt rechts gestrickten Kronen kann man ggf. auch darauf verzichten, da glatt rechts immer deutlich breiter ist als 1 x 1 Rippenmuster.
Beispiel:
Das Bündchen hat wie oben beschrieben 110 Maschen, dann könnt ihr pro Rapport 1-2 Maschen dazuschlagen. Wenn die Mütze also ein umlaufendes Muster hat, dass sich 5 Mal wiederholt, dann wären das 120 Maschen insgesamt, bzw. 24 Maschen pro Rapport.
Eine ausgeleierte Mütze retten
Es kann helfen, Mützen in lauwarmem Wasser zu waschen, dann ziehen sich die Fasern wieder etwas zusammen. Wenn das auch nichts hilft, könnt Ihr innen ins Bündchen elastisches Nähgarn einziehen (solches, wie man es beim Nähen für Smoken benutzt).
Ich hoffe, diese Tipps helfen Euch etwas weiter, wenn ihr selber Mützen entwerfen wollt bzw. die Passform anpassen wollt.
Viel Spaß damit und gutes Gelingen!
Eure Anne Sophie
Kommentar schreiben