Hallo ihr Lieben,
ich bin in den unendlichen Weiten des Internets auf etwas gestoßen, das ich UNBEDINGT mit Euch teilen will. Kennt Ihr die international school of tailoring? Ich bislang nicht, und dabei bin ich wirklich viel zu Inspirationszwecken auf Youtube, um mir Nähvideos etc anzusehen. Ich war auf der Suche nach einer richtig guten Anleitung für ein Bügelei/Bügelkissen/Tailors Ham, ausgerechnet dazu spült mir der Algorithmus dieses Video in den Feed. Die ganze Serie behandelt die Herstellung einer Bespoke Jacket, was ich ja bei meinem nächsten Blazer sowieso mal machen wollte. Dafür braucht man eben auch ein Bügelei, bzw. am besten verschiedene für Rücken, Schulter, etc. Wer also bespoke tailoring lernen möchte mit allem Drum und Dran, der ist dort richtig. Aber Achtung, die Videos sind sehr ausführlich und nichts für Zwischendurch. Mowgli und Reza, die beiden Betreiber, arbeiten auch bereits an einer weiteren Serie zum Thema Änderungen, wer dafür etwas spenden möchte, kann dies hier tun!
Ich habe mit der Serie von vorne angefangen, während ich an den Kissen gearbeitet habe. Super Anleitung! Ich hatte zwar schon mal welche gemacht, aber nicht so professionelle. Außerdem war ich nicht so richtig zufrieden mit der Größe und Form (eins war zu groß, eins zu flach). Last but not least gestalte ich auch gerade sowieso mein Arbeitszimmer neu, da freut es doch das Auge, wenn auch die Werkzeuge optisch ansprechend sind. Und da ich von dem Stoff nach zwei Kissen noch was übrig hatte, wurden es äh, ... fünf Bügelkissen in verschiedenen Ausführungen. Konstruiert habe ich wie immer mit Valentina, denn ich habe dort ja bereits alle Maße gespeichert, außerdem kann man ohne Probleme gekachelt drucken, auch wenn die Form größer als DinA4 ist. Ihr findet die Valentina-Dateien wie immer in meinem Shop. Das ist auch ein schönes Einsteiger-Projekt, um sich mit Valentina vertraut zu machen. Bei einem Bügelkissen kommt es letztlich nicht so sehr auf genaue Maße an wie z.B. bei einer Jacke, aber man kann daran wunderbar lernen, wie man Körpermaße speichert und anwendet.
Gearbeitet habe ich sie dann ziemlich genau so, wie es im Video beschrieben ist, daher wiederhole ich das hier nicht noch einmal. Wer sich den Inhalt übersetzen lassen will, kann das übrigens tun, indem man auf "CC" für Untertitel klickt. Dann auf das Zahnrad (Settings) > Subtitles/CC > autotranslate.

Ich wollte verschiedene Formen, die an meine Körpermaße angepasst sind, z.B. eins, um den Rücken einer Jacke zu dressieren. Dieses Kissen (das große unten rechts) habe ich in meiner Rückenbreite
konstruiert. Ein anderes habe ich wie eine halbe Kugel gestaltet, um Kappen und Hüte zu bügeln (1. von links). Für die Konstruktion habe ich meinen Kopfumfang herangezogen. Wie immer dachte ich,
dass das ja nicht so lange dauern würde, zwei fünf Schneiderschinken, nun ja...
Bei dem vorderen ovalen Bügelkissen habe ich eine Tasche hinzugefügt, dort kann man die Hand hineinstecken, um das Kissen beim Bügeln zu halten. Ich habe die Tasche dick mit mehreren Lagen Leinen und Molton gefüttert, so dass man sich nicht so leicht verbrennt. Aufpassen muss man natürlich trotzdem. Dieses Kissen habe ich nach meiner Handgröße geformt, so dass wirklich meine ganze Hand abgedeckt ist.
Das längliche Kissen (2. von links) hat genau meinen Armumfang, es ist zum Bügeln von Ärmelnähten gedacht, das dicke ovale (oben auf dem großen Kissen) zum Bügeln von Schulter o.ä.
Wie findet ihr meine Parade an Bügelkissen? Ich finde sie richtig knuffig, hat auch Spaß gemacht. Nur das Schreddern der Stoffreste war öde und auch ziemlich anstrengend. Glücklicherweise hatte ich noch geschredderte Reste von meiner selbst genähten Schneiderbüste übrig, sowie die Füllung der alten Bügelkissen. Dennoch musste ich noch nachlegen. Pi mal Daumen würde ich sagen, dass das Volumen beim Stopfen auf 1/3 sinkt. Man braucht also im locker geschichteten Zustand mindestens das Dreifache des Volumens des Bügeleis.
Man braucht also eine Menge Stoffreste zum Füllen, aber davon haben wir ja alle genug, oder?
Tipp für künftige Unternehmungen: Mittlerweile schreddere ich kleine Reste, die eh zu nichts mehr taugen, gleich wenn sie anfallen. Da ich diese eh nur zum Befüllen von diversen Objekten verwende, macht das Sinn. Dauert aber dann natürlich ne Weile.
Liebe Grüße,
Eure Anne Sophie
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