· 

Die Hemden-Challenge, Teil 2: Das Zuschneiden

Hallo zusammen,

letzte Woche habe ich ja meine Hemden-Challenge gestartet, ein Oberhemd nähen in weniger als 8 Stunden. Noch hat sich niemand getraut, eine Einschätzung abzugeben ;-) Kriege ich es hin oder nicht?

 

Ich habe im Laufe der Woche mal mein Lager gesichtet und ein Stück festen weißen Hemdenstoff gefunden. Nicht gerade DER Sommerstoff, aber es wird ja auch erst mal ein Probelauf. 

 

Ich habe für jede Tätigkeit überlegt, was typische Zeitfresser sein könnten:

  • Die richtigen Nahtzugaben beim Zuschnitt berücksichtigen je nach verwendeter Technik (z.B. französische Naht oder Kappnaht) erfordert Konzentration
  • Versäubern mit Overlock und Zickzack, teuer & langsam
  • Zurückschneiden von einer Nahtzugabe für Kappnähte
  • Teile mit Einlage bebügeln
  • Heften per Hand kostet Zeit, spart aber an mancher Stelle auch Zeit, weil es Fehler verhindert. Wo brauche ich es, wo ist es Kür?
  • Viele einzelne Arbeitsschritte, die Bügeln erfordern
  • Fehler (z.B. falsche oder ungeschickte Reihenfolge der Näh-Schritte, ... ) 

 

Heute geht es erst mal los mit dem Zuschneiden.

 

Maßnahmen zum Zeitsparenden Nähen generell

Um Zeit zu sparen, habe ich folgendes gemacht:

  • Ich habe in Valentina einen Schnitt entwickelt, der komplett mit der Geradstich-Maschine genäht wird (mal abgesehen von den Knopflöchern). Versäubert wird entweder per Kappnaht oder mittels französischer Naht, die Schulterpasse liegt doppelt.
  • Der Schnitt enthält bereits die korrekten Zugaben, außerdem ist aufgedruckt, wie oft ich das Teil brauche. Das spart Zeit beim Zuschneiden.
  • Bei Kappnähten (z.B. Armkugel) hat das eine Teil bereits eine doppelt so große Nahtzugabe, d.H. das Zurückschneiden entfällt.
  • Außerdem verwende ich anstatt Bügeleinlage eine lose Einlage für Manschetten, Kragen und Knopfleiste. Ich habe das bereits einmal ausprobiert, und siehe da, ich finde es sogar deutlich einfacher in der Verarbeitung, aber dazu ein Andermal mehr. 
  • Alle Teile, auch die Einlagen, liegen beim Papierschnitt als ganzes Teil vor. Dadurch kann ich wählen, ob ich das Papierteil falte und im Bruch zuschneide oder einlagig (z.B. Beispiel bei Mustern oder um den Platz optimal auszunutzen).
  • Bügelschablonen für die Ärmelschlitzbelege sind ebenfalls als Teil im Schnittmuster vorhanden.

 

Zeitsparendes ZUschneiden

Ich habe zügig, aber nicht in Eile oder gar unter Druck gearbeitet, es soll ja Spaß machen. Aber ich habe trotzdem gemerkt, dass ich normalerweise vermutlich mehr trödeln würde :-)

 

Was ich noch zusätzlich zu den oben genannten Maßnahmen gemacht habe: Bei Manschetten und Kragen, die doppelt bzw. vierfach vorkommen, habe ich nur ein Teil aufgezeichnet und ausgeschnitten und dann das Teil als Schablone genommen (Stoff auf Stoff rutscht weniger als Papier auf Stoff, spart auch das Abzeichnen).

 

Hier seht ihr die Kragenteile und die dazugehörigen Einlagen:

 

 

Ergebnis: Mit Aufräumen habe ich genau 35 Minuten gebraucht. 

 

Dann bleiben jetzt noch 7 Stunden und 27 Minuten zum Nähen! Das fängt ja recht vielversprechend an. Ich habe zwar bereits klassische Hemden genäht, allerdings immer ohne "Deadline". D.h. ich habe manchmal nach Laune gearbeitet: Keine Lust auf die lästigen Ärmelschlitze? Da arbeite ich lieber an dem Kragen weiter... Das bedeutet, dass ich nicht 100% effizient in meiner Zeitausnutzung war. Muss man ja privat auch gar nicht :-) Hier will ich jedoch wissen, ob ich es theoretisch hinbekommen könnte. Und ich muss sagen, schon das Aufschreiben und Sortieren der Arbeitsschritte hat mir ordentlich Klarheit verschafft. 

 

Ich gehe also optimistisch in die kommende Woche... Wenn keine Fehler dazwischenkommen, könnte es klappen! 

 

Euch noch einen schönen Sonntag,

 

Eure Anne Sophie

Kommentar schreiben

Kommentare: 0

Kontakt

 Heyy Oskar

 Email: info@heyyoskar.com


 

 Quelle Youtube icon: icon8