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Upcycling mal anders, Teil 1: Ein Steppschal aus einem Federkissen

Mit dem umweltschonenden Konsum ist es ja so eine Sache: Oft gibt es so viele Parameter zu bedenken, dass man gar nicht weiß, was jetzt das wichtigste ist. Da gibt es wahrscheinlich auch gar keine eindeutige Lösung, so dass man sich schlussendlich irgendwie entscheiden muss, wie es am besten zu den eigenen Prioritäten passt. 

 

Zum  Beispiel verstehe ich es gut, dass manche keine Daunenprodukte kaufen wollen, weil das Rupfen der Federn eben oft unter qualvollen Bedingungen passiert. Allerdings kann ich mich mit der Alternative Polyester auch nicht anfreunden, da gerade die kleine Fasern als Mikroplastik so viel Schaden anrichten, wenn sie durch das Waschen ins Meer gelangen. Also was ist wichtiger, eine Gans, oder viele Fische, und am Ende der Nahrungskette dann auch wir selber? Das kann man so gar nicht aufwiegen.

 

Ich für meinen Teil verzichte dann aus lauter Ratlosigkeit meistens komplett,  wenn mein Bedürfnis rein auf "finde ich total schön" basiert. Ich habe mal eine Zeitlang in den USA gelebt, wo die Winter damals aufgrund des Kontinentalklimas lang und eisig waren. Ein Winter war in einem Jahr mal ungelogen 7 Monate lang bei teilweise -30 Grad, meine Veranda war mit einer über 1 m Lage Schnee bedeckt, und ich musste meine Ohrringe aus den Ohren nehmen, sonst hätte ich Erfrierungen bekommen. Damals habe ich mir einen Daunenmantel gekauft, weil ich nicht wusste, wie man sonst warm bleiben könnte. Der Mantel kommt immer noch zum Einsatz, wenn es mal sehr kalt ist, was mittlerweile selten genug der Fall ist und sein wird. Also noch ein Grund weniger, sich eine Puffer Jacket zu kaufen, auch wenn mir die kurzen Modelle so gut gefallen.

 

Aber an und für sich sind Daunen eine prima Sache: Sie sind selbstreinigend, leicht, und warm. Es braucht auch nicht sehr viele Federn, um zu wärmen, denn sie plustern sich auf. Mein Mantel hat sicherlich schon einige Federn gelassen, dennoch bin ich beim Waschen immer erstaunt gewesen, wie wenige Federn da in einer Kammer sind, wenn sie nass sind. Die Kammern sollten auch gar nicht zu fest gestopft werden, da ja gerade die Luft zwischen den Federn isolierend wirkt.

Man kann Daunen hervorragend im Schonprogramm waschen, auch wenn man das, ähnlich wie bei Wollpullis, nicht so oft machen sollte. Und am Ende können sie dann einfach über den Kompost entsorgt werden.

 

Als wir dann kürzlich ein paar Federkissen ausrangiert haben, die z.T. noch von meiner Oma waren, wollte ich die Kissen nicht einfach wegwerfen. Aber so viele Sofakissen braucht kein Mensch (zumal sie bei uns eh immer auf dem Boden landen, da sie meinen Mann auf dem Sofa stören...).

 

Also habe ich beschlossen, mir eine Puffer Jacket aus Samt zu nähen. Ich habe das Befüllen zur Sicherheit auf meinem Balkon gemacht, das war etwas kalt, ging aber erstaunlich einfach. Die Feder-Sauerei hielt sich auch in Grenzen, da ich die Kissen zunächst gewaschen habe, und die Jacke dann mit Federn befüllt habe, als diese noch leicht feucht waren.  Merke: Windstill sollte es trotzdem sein... :-)

 

Die Jacke ist eine etwas größere Aktion, noch bin ich nicht ganz fertig damit, aber ihr dürft gespannt sein! Aber weil ich dann noch so viele Federn übrig hatte, habe ich noch einen Steppschal genäht, so einen wollte ich schon die ganze Zeit haben. Eine tragbare Bettdecke, herrlich! Das eine Schalende wird durch einen Schlitz gezogen, so schließt der Schal wunderbar dicht am Hals. Toll auch als Kniedecke für unterwegs, wenn man eine Frostbeule ist... Auch wenn wir hoffentlich die Zeit des ständigen Lüftens hinter uns gelassen haben.

 

In diesem Sinne: Bleibt gesund und warm!

 

Liebe Grüße,

Eure Anne Sophie

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Twill und Heftstich (Montag, 16 Januar 2023 21:56)

    Auf Deine Jacke bin ich sehr sehr gespannt! Ich habe hier auch noch ein ausrangiertes Daunenkissen zu liegen… Klasse Upcycling Idee! Danke & Lieben Gruß Manuela

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